Wahrheit
Geschichtliche Entwicklung des Wahrheitsbegriffes
Der Begriff der Wahrheit wurde bisher von verschiedenen Menschen verschieden gefasst. Hier soll zunächst eine Übersich erstellt werden über Verschiedene Ansichten, wie die Wahrheit bisher definiert und charakterisiert wurde.
- Der Wahrheitsbegriff bei Thomas von Aquino: Ein bekannter Ausspruch des Thomas von Aquino lautet: "Die Übereinstimmung des Seienden mit der Erkenntnis (intellectus) aber drückt der Name das Wahre aus." [1] Um auf dieses Zitat näher eingehen zu können, müssen zuerst die Begriffe "Seiendes" und "Erkenntnis" behandelt werden. Beim Begriff des Seienden Beruft sich Thomas von Aquino auf Aristoteles.
Wahrheit und Denken
Eine Frage lautet zunächst: Ist der Mensch überhaupt im Stande zu etwas wie der Wahrheit zu kommen? Das heißt, ob der Mensch das Potential in sich trägt die Wahrheit zu erkennen. Diese Frage führt zunächst zu den Anlagen des Menschen. Damit muss zuerst nach der Konstitution des Menschen gefragt werden und ob die Voraussetzungen für die Wahrheit gegeben sind. Diese Frage soll daher als erstes gestellt werden. Die Grundlage dieser Frage ist der Warhheitsbegriff des Thomas von Aquino, der oben eingeführt wurde.
Welche Voraussetzungen oder Anlagen benötigt der Mensch, wenn er zu etwas wie der Wahrheit kommen will in Zusammenhang mit dem benannten Wahrheitsbegriff?
Zunächst muss festgestellt werden, dass wenn die Frage der Erkenntnis gestellt wird, bereits das Denken voraussetz wird. Das Denken wird, um zu einer Antwort auf diese Frage zu kommen, bereits benutzt. Die Frage wird nähmlich gedacht und stellt damit einen Denkinhalt dar. Damit benutze ich aber bereits das Denken ohne zu wissen, ob das Denken in der Lage ist die Wahrheit zu erfassen. Somit muss das Denken selbst zuerst untersucht werden, bevor das Erlangen-Können der Wahrheit zur Frage steht. Wie kann das Denken selbst untersucht werden?
Um von einem Objekt aus der Außenwelt eine Erkenntnis zu erlangen, muss ich mich diesem gegenüberstellen. Das heißt ich muss meine Sinnesorgane auf diese Objekt richten und mein Denken findet fügt dieser Sinneswahrnehmung einen Begriff hinzu. Kann diese Methode ebenfalls auf das Denken selbst angewandt werden und welches "Organ" richte ich auf das Fühlen, Wollen oder Denken? Dahinter steht die Frage, ob die Objekte meiner Innenwelt, d.h. meine Gefühle, Gedanken und Willensimpulse auf dieselbe Weise in mein Bewusstsein treten wie die Dinge der Außenwelt. Wenn ich eine Antwort auf diese Frage finden möchte und die Methode anwendet, die ich für Obejkte gebrache, so heißt die Antwort darauf: Wie auch die Objekte der Außenwelt, müssen auch die Gedanken, Gefühle oder Willensimpulse in mein Bewusstsein eintreten, wenn ich eine Erkenntnis darüber erlangen möchte. Das heißt ich muss Gefühle, Gedanken und Willensimpulse beobachten und anschließend mir eine Anwort auf diese Frage geben.
Beobachtung von Denken und Fühlen
Folgende Darstellungen beruhen auf der eigenen Beobachtung des Verfassers. Das heißt dieser hat die folgend-beschriebenen Vorgänge selbst durchgeführt und hier lediglich seine Erfahrung beschreibt. Der Leser ist dazu angehalten das Beschriebe selbst durchzuführen und sich selbst eine Erkenntnis zu bilden.
Fühlen: Ich führe meine Aufmerksamkeit nach innen. Dort bemerke ich eine bestimmte Gefühlsstimmung. Ich bemerke, dass mein Denken dieser Gefühlsstimmung nach dessen Wahrnehmung einen Begriff zuordnet. Dieser Begriff lautet "Freude".
Denken: Ich denke den Begriff "Stift" und bemerke, dass zuerst eine Vorstellung von einem ganz bestimmten Stift auftaucht, den ich einmal Visuell gesehen habe. Dann nehme ich wahr, dass mein Denken weitere Begriffe findet, die im Zusammenhang mit dem Stift stehen. Z.B. "Bleistift", "Mine", "Holz", "Schwarz-Gelb-Farbig", "länglich", "Radiergummi", "Kugelschreiber" usw. Daran wird ersichtlich, dass das Denken Begriffe nacheinander in mein Bewusstsein bringt, die in einem Zusammenhang stehen.
Denken und Außenwelt: Das Seiende ist durch die Außenwelt vorgegeben und der Mensch stellt sich mit seinen Sinnesorganen dieser gegenüber. Er findet hier sowohl vom Menschen geschaffene Objeke wie (Autos, Schreibtisch, Computer etc.) und Objekte vor, an derem Zustandekommen er keinen Anteil hat wie z.B. (Tiere, Pflanzen, Wolken etc.). Dieses Sein nimmt er mit diesen Sinnesorganen war. Durch den Vorgang der Sinneswahrnehmungen kommen die Eindrücke der Außenwelt in den Menschen hinein. Dort titt im Bewusstsein des Menschen diese Sinneswahrnehmung mit dem Denken zusammen. Das Denken ordnet dem Sinnesbild dann ein Begriff zu. Der Begriff ist das rein ideele, also nicht-sinnliche, Gegenstück der Sinneswahrnehmungen.
Denken und Innenwelt:
Wahrheit und Fühlen
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Offene Fragen zur Wahrheit
- Wie ist die geschichtliche Entwicklung des Wahrheitsbegriffes? (Aristoteles, Aquino bis zu heute)
- Kann ich in der Sinneswahrnehmung irren?
- Kann ich in der Innenwahrnehmung irren?
- Wie sind Kants, Nietzsches Argumente bezüglich der Erkenntnis und Wahrheit zu bewerten?
- Besteht ein Unterschied zwischen der Außenwahrnehmung und der Innenwahrnehmung?
- Wie stehen die Erkenntnis und die Wahrheit zueinander?
- Welche Einwände können gegen die Monistische- und Dualistische Erkenntnistheorie gemacht werden?
- Welches Organ richte ich auf das Fühlen, Denken oder Wollen?
- Kann der Mensch in Wahrnehmungsprozess durch die Sinnesorgane irren und wie kommt dies Zustande?
- Kann der Mensch im Wahrnehmungsprozess seines Innenlebens irrgen und wie kommt dies Zustande?
- Wie kann der Mensch feststellen, dass er irrt?
Literatur
- ↑ Dr. Edith Stein (1952): Des Hl. Thomas von Aquino Untersuchungen über die Wahrheit. (Quaestione Disputatae de Veritate). Band 1. Von Verlag Herder Freiburg, S. 10